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Klimafolgenanpassung

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Wir sehen vermehrt extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen. Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, und Ökosysteme verändern sich. Diese Veränderungen haben bereits erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und die menschliche Gesundheit. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft Maßnahmen ergreifen, um den Klimawandel einzudämmen und uns an seine Auswirkungen anzupassen.

Die Folgen der steigenden Treibhausgaskonzentrationen sind erst verzögert spür- und messbar. Das Klima wird sich also - selbst bei einem sofortigen Stopp aller Emissionen - noch lange weiter erwärmen, auch in Folge der sich selbst verstärkenden Effekte der Erderwärmung.

Nordrhein-Westfalen hat bereits reagiert: Das Bundesland verabschiedete schon im Juli 2021 das bundesweit erste Klimaanpassungsgesetz. Im November 2023 folgte ein entsprechendes Gesetz der Bundesregierung, eine Klimaanpassungsstrategie im Rahmen dieses Gesetzes für Deutschland soll folgen. Damit möchte die Bundesregierung die allgemeine Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft gegenüber den intensiven und kurzfristigen sowie den langsamen und schleichenden Klimawandelfolgen erhöhen und ihrer Pflicht zur Daseinsvorsorge nachkommen. Auch die Europäische Union hat in ihrer Strategie zur Anpassung an den Klimawandel neue Leitlinien entwickelt, um zukünftig ihre Mitgliedsstaaten in einer koordinierten Klimaanpassungspolitik zu unterstützen.
 

Lokale Anpassung: Kommunen rüsten sich gegen die Klimafolgen

Klimafolgenapassung ist besonders effektiv, wenn sie an den jeweiligen lokalen Gegebenheiten ausgerichtet wird – denn Klimawandelfolgen äußern sich meist regionalspezifisch. Daher besteht eine besondere Herausforderung darin, Kommunen zu befähigen, ihre Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Denn Städte und Kommunen sind in einer besonderen Weise vom Klimawandel betroffen: Ihre infrastrukturellen und baulichen Strukturen verstärken die Folgen des Klimawandels häufig – etwa die Entstehung von Hitzeinseln im Sommer oder Überflutungen bei Starkregen. Die Daseinsvorsorge für alle Bürger*innen, insbesondere für vulnerable Gruppen, ist somit wesentlich.

Konzepte der Schwammstadt, wie wasserdurchlässige Bodenbedeckungen oder Regenrückhaltebecken, aber auch naturbasierte Lösungen wie Fassadenbegrünungen oder Pocket Parks können dabei helfen. Entsiegelungsmaßnahmen beugen Überschwemmungen vor, Stadtbegrünung sorgt für Schatten und Schutz vor UV-Strahlung. Zudem tragen viele naturbasierte Lösungen dazu bei, bei Starkregen sukzessive Wasser aufzunehmen – und es an warmen Tagen über kühlende Verdunstung wieder in den Stadtraum abzugeben.

Bei der kommunalen Gestaltung dieser Ansätze ist es besonders wichtig, dass Klimafolgenanpassung und Klimaschutz zusammengedacht und somit integriert umgesetzt werden. Denn hier besteht immenses Potenzial für Synergieeffekte.