Eine besondere Theatergruppe, ein besonderes Stück und ein ganz besonderer Ort

Die Theater AG des Gymnasiums St. Wolfhelm in Schwalmtal ist, wenn man den Worten eines ihrer Gründungsväter glauben darf, etwas ganz Besonderes. Diese Aussage stammt vom damaligen Schulleiter Dr. Achim Besgen (100), der die AG zusammen mit dem theaterbegeisterte Lothar Lange am 06.07.1976 als reines Schülertheater ins Leben gerufen hat. Lange war damals Lehrer für Deutsch und Latein an der Liebfrauenschule Mülhausen, seine Frau unterrichtete Französisch und Latein am Wolfhelm-Gymnasium. Die Begeisterung einiger Teilnehmer ließ sie Theater zum Beruf machen, andere konnten weder durch Abitur, Studium oder ihren weiteren Lebensweg davon abgehalten werden, bis heute in der AG zu spielen. Den Kindern der Spieler wurde die Liebe zum Theater offensichtlich in die Wiege gelegt. Einige von ihnen stehen heute gemeinsam mit ihren Eltern auf der Bühne. Bei Lothar Lange sind es sogar Tochter und Enkelin. Nach fast einem halben Jahrhundert wurde aus der Schüler-AG ein Generationentheater, das manche Familien geprägt und manchen Lebensweg bestimmt hat.

Bevor die Theater-AG im nächsten Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, hat sie eines der größten Werke der Bühnenliteratur auf den Spielplan gesetzt: HAMLET von William Shakespeare.

Was für ein Stück! Was für eine Herausforderung!

Machtgier, Brudermord und was es sonst noch an menschlicher Verderbtheit gibt, erschüttern das Königreich Dänemark. Und mitten in dieser Welt: Prinz Hamlet (Dr. Christian Platzer). Soll er seinen vom eigenen Bruder getöteten Vater rächen? Wird er dann nicht auch selbst zum Mörder? Wie soll er sich gegenüber seiner Mutter (Gisela Michiels) verhalten, die den Brudermörder und jetzigen König (Thomas Schaut) nur wenig später geheiratet hat? Darf er um seine Ophelia (Annika Liebens) weiter werben wie zuvor? Soll sie in einer solchen Welt Kinder bekommen? Werden diese zwangsläufig nicht auch zu Schurken? Wäre letztendlich nicht Selbstmord die einzige Lösung, um sich dem aufgezwungenen tragischen Konflikt zu entziehen?  „Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage.“

Der Aufführungsort dieses zutiefst aufwühlenden und bisweilen erschreckend aktuellen Stückes ist die Kirche im Kent-Konvent in Schwalmtal-Hostert. Eine Geschichte aus dem maroden Dänemark in einer Baustelle mit Geschichte. Der Eigentümer hat der Theater-AG ganz exklusiv gestattet, HAMLET in dieser einmaligen Kulisse zu spielen. 

Bedingt durch die Größe des Raumes und die aktuelle Beschaffenheit des Ortes ist die Zahl der Plätze begrenzt und der Zugang leider nicht barrierefrei. Mit dem Erhalt der Tickets werden besondere Verhaltensregeln ausgegeben, um für diesen besonderen Spielort zu sensibilisieren. 

Die Aufführungstermine sind:

Freitag,           27. Juni 2025, 19.30 Uhr

Samstag,         28. Juni 2025, 19.30 Uhr

Sonntag,         29. Juni 2025, 17.00 Uhr

Eintritt:          Ausverkauft